Ukraine im Krieg 2022

  • 09.04.2022 Gnadenloser Pazifismus?
    Die angebliche Zeitenwende wird immer peinlicher.
    Estland liefert Waffen (pro Kopf 60x mehr als Deuschland!) und SPDolz liefert Ausreden. Genug gewendet? Immer noch Appeasement? Angst vor Unimogs südlich Perekop? Gasgerd-Gen?
    Steinmeier räumt immerhin Fehler ein und wollte nach Kyiv reisen. Aber was soll die Ukraine jetzt noch mit Symbolen anfangen?
    Baerbocks Wertekompass scheint nicht sturmfest zu sein. Wie viele Schreckensmeldungen braucht es, bis sie den Kurs "wirksam helfen" findet? - Nachtrag: Am 11.04.2022 beginnt sie, davon zu reden. Überzeugt das Olaf Bremsklotz?
    Lindners Partei blockiert einfache Maßnahmen wie Tempolimit und Einfuhrsteuern auf Energielieferungen; die Leben und Freiheit von Ukrainern ist wohl nicht so wichtig wie Freiheit für den Gasfuß und vor allem Steuerfreiheit. Und ich trauere den letzten Liberalen wie Gerhart Baum und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger schon lange nach.
    Bei Lambrecht fühle ich mich permanent vera…t.
    Merz und der in Deutsch-Südost bleiben in der schwarzen Tradition des Eigeninteresses.
    Es ist zum Heulen!
    Wenigstens Habeck macht seinen Teil der Drecksarbeit und schluckt Kröten in Katar.
    Ebenfalls Respekt gebührt von der Leyen.
    • Was tun?
      • Überschwemmt die Ukraine mit Waffen.
      • Erhöht allmählich die Steuern auf Energieimporte (aus Russland).
      • Beides sofort.
    • Warum?
      • Nachbarn in Not hilft man!
      • … Nicht nur wegen der Aufträge für den Wiederaufbau.
      • Putin versteht nur Macht aus Rohren.
      • Die Industrie wird auf angekündigte Preissteigerungen viel schneller reagieren als die Politik und das hülfe der Ukraine UND dem Klima.
    • Aber?
      • Wer sich Angst machen lässt, ist nicht frei!
      • Angst ist Putins größter Trumpf. Wenn wir ihr nachgeben, kann er alles erreichen.
      • Wenn Putin eine Atombombe werfen will, können wir es so oder so nicht verhindern.
    • Außerdem? Die russische Führungsschicht tickt traditionell imperalistisch, und wenn sie in der Ukraine auch nur das Schwarze unter dem Fingernagel gewinnt, folgt bald der nächste Schritt. Der wird besser vorbereitet sein, Orban nagelt seine Eisenbahngleise auf russische Breitspur um, damit ihm sein Freund die ewige Herrschaft verleihe. Und wir werden wahrscheinlich über Waffenlieferungen an das auch-nicht-NATO-Mitglied Österreich diskustieren, bis man die Orks (offizielle russische Kombatanten) von Reichenhall aus sieht.
      Nur wenn diese russische Führungsschicht diesen Krieg eindeutig verliert, gibt es Hoffnung, dass sie abgelöst wird und der Alptraum Europas zur Ruhe kommen kann.
      Das heißt nicht, dass es keine Kompromisse geben darf, aber es darf nur einen geben, der darüber entscheidet: Die Ukraine, denn sie zahlt auch den Preis dafür.
    • Aus der Geschichte lernen? Wurden eigentlich die peloponnesischen und punischen Kriege kurz nach meinem Abi aus dem Lehrplan gestrichen? Sonst müsste man doch wissen, dass die Pfeffersäcke, die immer nur an Kosten denken, am Ende untergehen.
    • Noch'n Gedicht? Man könnte - natürlich nur auf deren Wunsch - auch Georgien und Moldawien auf ihren Gebieten gegen Putins Separatisten stärken; sie könnten sich befreien und Putin hätte neue Fronten. Wahrscheinlich geschieht es bereits, aber ich muss zugeben, dass ich an deren Stelle auch noch warten würde.
      Sogar Lukaschenko und seiner Bande könnte man Straffreiheit und ein sicheres Plätzchen ihrer Wahl anbieten, wenn sie zurücktreten und faire Wahlen ermöglichen; immerhin müssen sie fürchten, eventuell mit Putin unterzugehen, und wir könnten anerkennen, dass sie das kleinere Übel sind. Natürlich gibt es da noch ein paar Hürden, aber Probleme sind kein Grund für Denkblockaden …
  • 20.03.2022 "Zeitenwende"? Höchstens das Ende der Blauäugigkeit - und nicht einmal das, wenn wir glauben, billig und mit einem blauen Auge davonkommen zu können! Ist ja nur Ukraine? Liegt das nicht irgendwo hinter Afghanistan?

    Um da etwas mehr Nähe herzustellen, zeige ich rechts eigene, ältere Schnappschüsse von den aktuellen Brennpunkten.

    Was hat mich dorthin gezogen? Ganz Europa ist es wert!
  • 08.03.2022 Was kann man tun?
    • Unterscheiden Sie zwischen Putin und der herrschenden Klasse auf der einen Seite und Russland und seinen Bürgern auf der anderen Seite.
    • Möglichst verschiedene Informationsquellen heranziehen, denn im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst. Und in einer Demokratie haben wir ja die Auswahl. Beispiele:
    • Finanzielle Unterstützung des ukrainischen Widerstandes
    • Humanitäre Hilfen
    • Eigener Beitrag: Gasheizung und Gasfuß reduzieren
    • 18.03.2022 Diener des Volkes ist eine ukrainische Fernsehserie von 2015, in der Wolodymir Selenskyj den Präsidenten noch spielte. Besonders zu empfehlen sind die folgenden Ausschnitte (ggf. Untertitel einschalten):
      • Folge 23 ab 05:20 min: Zar Iwan (der Schreckliche?) und der Großfürst von Kyiv tauschen Ansichten aus - sehr hellsichtig!
      • Folge 15 ab etwa 19:20 min: Der Präsident erklärt, wie aus Menschen korrupte Ausbeuter des eigenen Landes werden.
      • Die Serie war in der Mediathek der ARD abrufbar. Beim Anschauen und Aufzeichnen hilft die kostenlose Software MediathekView.
    • 27.02.2022 Unsere Regierungsparteien, alt wie neu, mögen eine Weile gebraucht haben, aber endlich scheinen sie die Augen wieder geöffnet zu haben ggü. der realen Welt.
    • 10.02.2022 CAD mit FreeCAD: Methoden der parametrischen Bemaßung ergänzt.
    • 28.01.2022 Zur aktuellen Ukraine-Krise:
      Der Eroberer ist immer friedliebend (wie auch Bonaparte stets von sich behauptet hat), er zöge ganz gerne ruhig in unseren Staat ein. … mit anderen Worten: es sollen gerade die Schwachen … immer gerüstet sein, um nicht überfallen zu werden. (Carl von Clausewitz: Vom Kriege, 1832, Sechstes Buch Verteidigung, V. Kapitel Charakter der strategischen Verteidigung.)

      Ich fände es gut, wenn wir endlich wieder den Realitäten ins Auge sehen würden, …
      denn in so gefährlichen Dingen, wie der Krieg eines ist, sind die Irrtümer, welche aus Gutmütigkeit entstehen, gerade die schlimmsten. (Clausewitz, Vom Kriege, erste Seite)

      Wie wäre es mit einer offenen Debatte im Bundestag, so wie anlässlich der Impfpflicht?
      Viel Zeit ist nicht mehr, denn der letzte Krieg in der Ukraine begann am Ende von Olympischen Winterspielen.

Präsidentschaftswahl in den USA und unser blinder Fleck

07.11.2020: Noch läuft die Auszählung zur Präsidentschaftswahl in den USA. Es zeichnet sich langsam ab, dass Herausforderer Joe Biden die Wahl gegen Noch-Präsident Donald Trump gewinnen wird, wenn auch denkbar knapp. Ehemalige Unterstützer Donald Trumps ziehen sich schon zurück, republikanische Abgeordnete distanzieren sich von ihm, Fernsehsender schalten während seiner Pressekonferenz ab … Die Ratten verlassen das sinkende Schiff, könnte man sagen und muss das nicht einmal böse meinen, denn Ratten sind kluge Tiere.

In der Berichterstattung in Deutschland hört und liest man, was man vier Jahre gehört und gelesen hat, nämlich wie schrecklich Trump sei, und die geneigten Hörer und Leser schütteln den Kopf über Trump, … anstatt über Ursachen und Folgen nachzudenken!
Folgerichtig wurden die Medien (und viele andere wie ich) völlig überrascht, dass es Millionen Amerikaner gibt, die das anders sehen. Denn: Auch wenn Trump diese Wahl verliert, hat ihn fast die Hälfte der Amerikaner gewählt und infolge der großen Wahlbeteiligung hat er als Verlierer wahrscheinlich mehr Wählerstimmen bekommen als jeder gewählte US-Präsident vor Biden.

Und unsere Überraschung beruht m.E. auf unserem Fehler: Wir haben uns jahrelang wenig darum gekümmert, warum Trump diesen Erfolg hat, bzw. was in den Köpfen der (anderen !? Hälfte der) Menschen vorgeht. Zwangsläufig machen wir uns auch keine Gedanken, was man daraus lernen könnte, was man übertragen könnte auf die Situationen in anderen Ländern und insbesondere auf die Situation in Deutschland, obwohl es dort auch (politische) Gräben in der Bevölkerung gibt, die die Demokratie gefährden.

Ich fürchte, wenn die demokratiefreundlichen Menschen nicht mehr tun als ihre Köpfe zu schütteln, werden sich diese Gräben nicht schließen. Die demokratiefeindlichen Populisten werden sicher nichts dafür tun …

Lesenswertes

Historische Klimawarnungen

Manche tun immer noch überrascht, als ob der Klimawandel etwas Neues wäre.