Selbst-Bildung

Wenn man in einem Sportverein von den anderen Mitgliedern anerkannt werden will, sollte man in etwa wissen, was die anderen wissen, und sich in etwa so benehmen, wie sich die anderen benehmen. Das funktioniert im Club der "Gebildeten" genauso und "Bildung" ist ihre Bezeichnung für ihr Wissen und ihre Umgangsformen.

Als junger, aufstrebender Mensch sollte man wissen, dass die meisten Entscheidungsträger über Karrieren Mitglied im Bildungsclub sind - Bildung ist also ua. ein Gleitmittel für sozialen Fortschritt.

Bildung wird zwar in der Schule vermittelt, aber nicht in ausreichendem Maße. Wer als gebildet gelten will, muss mehr tun, gerne schon während der Schulzeit, vor allem lesen. Bis man ahnt, was zu Bildung gehört, kann man sich an Listen halten wie: Die 100 wichtigsten Bücher. Leider sind solche Listen immer willkürlich und manchmal mühselig. Für das zweite Problem bietet Dietrich Schwanitz eine Abkürzung:

Cover des Buches:  Bildung von Dietrich Schwanitz

Dietrich Schwanitz:
Bildung

Alles, was man wissen muss
Originalausgabe 1999, Eichborn, Frankfurt
im Bild: Vollständige Taschenbuchausgabe 2002, Goldmann, München

Schwanitz fasst das Wissen (Geschichte, Literatur, Kunst, Musik, Philosophen) und Können, das nach seiner Auffassung zur Bildung gehört, auf ein paar hundert Seiten zusammen und bietet damit einen schnellen Einstieg.

Seltsam finde ich das Kapitel V Was man nicht wissen sollte. Darin beschreibt Schwanitz Frauen als bildungsmäßig gefährdet durch Regenbogenpresse (S.611) und Frauenzeitschriften (S.613), ordnet Konsumenten nachmittäglicher TV-Sendungen proletarische(n) Geschmack zu (S.611) und erhebt eine junge Frau nach dem Studium von Psychologie, Germanistik und Kunstgeschichte zu einer ganz anderen Person, der ihr Freund nach seinem Maschinenbau-Studium wie ein Neandertaler … erscheint (S.618f).
Mir schwant, dass Bildung keine Garantie gegen Verallgemeinerungen gegenüber Frauen, Proletarieren und Maschinenbauern ist. Si tacuisses …

Auch dass Schwanitz naturwissenschaftlicher Bildung keinen Wert beimisst, ist nicht neu. Als Ingenieur erlebt man oft, dass manche (nicht alle!) Philologen mit ihrem diesbezüglichen Unwissen geradezu kokettieren. Da denke ich mir meinen Teil und überlasse das Weitere Ernst Peter Fischer.

Cover des Buches:  Bildung von Ernst Peter Fischer

Ernst Peter Fischer:
Die andere Bildung

Was man von den Naturwissenschaften wissen sollte
1. Auflage 2001, Econ Ullstein List
im Bild: 3.Auflage 2004, Ullstein, Berlin

Vermutlich als direkte Antwort auf Schwanitz stellt Fischer eine Zusammenfassung naturwissenschaftlichen Wissens bereit und bietet auch auf diesem Gebiet einen schnellen Einstieg. Vorher kritisiert er Schwanitz' einseitigen Bildungsbegriff.

Hoimar von Ditfurth - Isaac Asimov

 
Hinweis: Die Naturwissenschaft entwickelt sich nach wie vor rasch und schon 20 Jahre ist für diesbezügliche Sachbücher eine lange Zeit. Deshalb möchte ich an meine Kultautoren, sozusagen meine Einstiegshilfen, nur noch erinnern, sie aber nicht mehr empfehlen.

Hier möchte ich keinen Bildungskanon auf-, sondern nur die Bücher vorstellen, die mich selbst beeindruckt haben.

Unsere Kultur der Ignoranz und die verpönte Literatur

Es gibt Themen, die sind in unserer Kultur "bäh", z.B. das Thema Krieg: Damit will man nichts zu tun haben, darüber redet man nicht und darüber will man nichts wissen bzw. lesen und hofft wahrscheinlich, dass es nicht gibt, was man ignoriert.

Wir senden Militär nach Afghanistan, erleiden und verursachen zwar hunderte menschlicher Opfer, ohne dies Krieg zu nennen, und ignorieren Clausewitz, den Klassiker der Kriegstheorie. Am Ende sind wir überrascht, wenn wir uns erfolglos und mit eingezogenem Schwanz zurückziehen müssen.

Wir genießen die Annehmlichkeiten der Demokratie, sehen im Fernsehen, wie Machtbesessene Demokratien unterhöhlen, und ignorieren Macchiavelli, den Klassiker der Herrschaftsmethoden. Am Ende werden wir überrascht sein, dass wir keine Demokratie mehr haben.

Klimawandel, Tod …

Für meinen Geschmack ist das an Blödheit nicht zu überbieten! Deshalb bleibe ich dabei und empfehle Clausewitz, Macchiavelli & Co, auch wenn ich dafür Jahrzehnte lang nichts anderes als Kopfschütteln geerntet habe. Nachtrag 2024: Zumindest beim Thema Krieg ändert sich das allmählich …

Carl von Clausewitz:
Vom Kriege
Das Werk ist mit den Erfahrungen der Napoleonischen Kriege entstanden und DER Klassiker der Kriegswissenschaft. Wenn ihn nur ein paar der Abgeordneten gelesen hätten, die Jahr für Jahr den Afghanistan-Einsatz abgesegnet haben, hätten sie wenigstens die richtigen Fragen stellen können, für Journalisten und Bürger gilt das Gleiche. Clausewitz ist auch für kriegsähnliche Situationen (=Situationen ohne Begrenzung durch Regeln) übertragbar, z.B. für den Machtkampf in Politik und Firmen. Die ersten 50 Seiten genügen, danach kommen taktische Themen, und die Taktik des Sumpfkrieges um 1800 ist tatsächlich veraltet.
Auf der ersten Seite begründet Clausewitz, warum man sich mit Kriegstheorie beschäftigen sollte:
Nun könnten menschenfreundliche Seelen sich leicht denken, es gebe ein künstliches Entwaffnen oder Niederwerfen des Gegners, ohne zuviel Wunden zu verursachen, und das sei die wahre Tendenz der Kriegskunst. Wie gut sich das auch ausnimmt, so muss man doch diesen Irrtum zerstören, denn in so gefährlichen Dingen, wie der Krieg eines ist, sind die Irrtümer, die aus Gutmütigkeit entstehen, gerade die Schlimmsten.
Sofort folgt die Begründung:
Da der Gebrauch der physischen Gewalt … die Mitwirkung der Intelligenz auf keine Weise ausschließt, so muss der, welcher sich dieser Gewalt rücksichtslos ohne Schonung des Blutes bedient, ein Übergewicht bekommen, wenn der Gegner es nicht tut…
Mit dem Problem "menschenfreundliche Gutmüdigkeit" hat Clausewitz eingeleitet, mit der Intelligenz (beim Gegner!) begründet und geht zum Abschluss auch auf "Ignoranten" ein:
es ist ein … verkehrtes Bestreben, aus Widerwillen gegen das rohe Element die Natur desselben außer acht zu lassen.
Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist Clausewitz' bekanntestes Zitat. Im gleichen Absatz folgt: Was dem Kriege nun noch eigentümlich bleibt, bezieht sich bloß auf die eigentümliche Natur seiner Mittel. Dass … die Absichten der Politik mit diesen Mitteln nicht in Widerspruch treten, das kann … der Feldherr … fordern. …, denn die politische Absicht ist der Zweck, der Krieg ist das Mittel, und niemals kann das Mittel ohne Zwecke gedacht werden.
Vergleichen Sie das mit dem Einsatz in Afghanistan: Das Mittel Krieg wurde nicht als solcher benannt, das Ziel Demokratie am Hindukusch verteidigen war Wischiwaschi und folgerichtig das Ergebnis vorhersehbar: Meine Einschätzung aus dem Jahre 2009.
Niccolo Macchiavelli:
Il Principe (der Fürst)
Text bei http://www.zeno.org/
M. hat das Buch im 15.Jhd als Anleitung zur Machtausübung für seinen Fürsten geschrieben: Gnadenlos direkt, deshalb heute tabu, aber zeitlos wahr. Ein bekanntes Zitat daraus Die notwendigen Grausamkeiten muss man am Anfang durchführen. hat mir mein Lehrerleben erleichtert ;-)
Gloria Beck:
Verbotene Rhetorik - die Kunst der skrupellosen Manipulation
Systematisch beschreibt Gloria Beck gut 30 Techniken zur Manipulation seiner Mitmenschen mit Zielen, Hintergrundwissen, Funktionsweisen, Vorschlägen zum Einüben und Anwenden und nicht zuletzt den Einstufungen hinsichtlich der ethischen Bedenklichkeit.
Ein Zitat: Selbst wenn immer noch einige denken, dass es für den beruflichen Aufstieg auf Inhalte oder gar Leistung ankomme, dann verabschieden zumindest Sie sich von dieser naiven Vorstellung. Leistung ist nur sekundär. Primär wird das berufliche Fortkommen durch die Anwendung der verschiedenen manipulierenden Tricks gesichert. Nichts anderes versteckt sich unter dem Mantel des Begriffes 'soziale Kompetenz'.
(gefunden nicht im werbewirksamen Klappentext, sondern mitten im Buch im Kapitel Claqeurtechnik ).
Nach meiner Einschätzung könnte dieses Buch das Schicksal von Machiavellis Der Fürst und Clausewitz' Vom Kriege teilen und wegen seines 'bösen' Inhaltes von öffentlichen Meinungen geächtet werden - als wenn davon die böse Welt verschwände. Wer dagegen selbst denkt statt denken zu lassen, sollte diese Bücher gelesen haben, und danach entscheiden…

Lesevorschläge

Gabriel Chevalier:
Heldenangst
Gabriel Chevalier hat den ersten Weltkrieg als einfacher französischer Soldat verbracht und schildert seine Erlebnisse und Eindrücke vom Krieg und allen Beteiligten. Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque ist schon gut, aber La Peur (frz. Originaltitel) erscheint mir noch besser. Schön, dass es endlich in deutscher Sprache erschienen ist.
Ein Zitat: Hin und wieder öffnet sich lautlos die Tür zu unserem Saal und ein schwarzer Schatten gleitet an ein Bett und säuselt süßlich auf den Verwundeten hinunter. Es ist der Krankenhausgeistliche…
Harald Welzer:
TÄTER Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden
Den Holocaust auf Sadisten und 'Un-'Menschen zurückzuführen, ist gedanklich bequem, aber schon vom Umfang der Massenmorde her nicht plausibel und für die Verhinderung von Wiederholungen nicht hilfreich. Harald Welzer zeigt einfache Mechanismen, die diese, nachfolgende und zukünftige Völkervernichtungen möglich machen.
Jacob Picard:
Und ihm war leicht wie nie zuvor
Die schönsten Erzählungen aus dem süddeutschen Landjudentumsind wirklich schön und werfen ein Licht auf das Leben unserer Vorfahren im 19. Jahrhundert.
Richard Birkefeld und Göran Hachmeister:
Wer übrig bleibt, hat recht
Eine Mordserie im Berlin des letzten Kriegswinters.
Diese Geschichtsstunde der etwas anderen Art ist spannend und böse.
"Genau so war es" kommentierte eine mir persönlich bekannte Zeitzeugin.
Tom Wolfe:
Ich bin Charlotte Simmons
Charlotte kommt aus der Provinz an eine Elite-Universität und gerät dort zwischen Wissenschaft und Studentenleben. Hat sie eine Wahl?
Eine typischer Wolfe, pralles Leben und die Mechanismen menschlichen Handelns bei größtem Lesevergnügen.
Sun Tsu, Sunzi, Sundse .. (je nach Transliteration)
Die Kunst des Krieges
Sundse ist ein Klassiker der Militärliteratur aus dem vorchristlichen China und besteht aus einer Sammlung von Weisheiten der Art: "Du musst deinen Gegner kennen". Weniger deutlich als Clausewitz ist er im Westen nicht verpönt, sondern immer mal wieder Mode in Management-Theorien - nicht zu unrecht nach meiner Meinung.
Miyamoto Musashi
Das Buch der Fünf Ringe
Miyamoto lebte in Japan um 1600 u.Z. als Schwertkämpfer und hat seine Lebensweisheiten gegen Ende seines Lebens niedergeschrieben. Wie Sundse dienen sie als Quelle von Managementstrategien, sind aber im Westen nicht so bekannt. Wer geschäftlich mit Japanern zu tun hast, kann mit seiner Kenntnis vielleicht punkten.
Horst Delbrück
Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politische Geschichte
Das Altertum - Die Germanen - Das Mittelalter - Die Neuzeit
Delbrück (1848 - 1929) versucht in der Geschichtsschreibung der Kriegführung, die Sichtweisen des Historikers und des Praktikers zusammenzuführen. Erstere beherrschen Quellenstudium und -würdigung usw., zweitere können einschätzen, was praktisch möglich und sinnvoll gewesen ist. Mögliche Heeresgrößen hängen von Bevölkerungsdichte, Landwirtschaft, Transportmöglichkeiten usw. und keiner dieser Faktoren macht die Berichte vom riesigen persischen Heer bei den Thermopylen glaubhaft. In der Schlacht von Marathon untersucht er die Fähigkeiten eines Hopliten in voller Rüstung zum Laufschritt, d.h. wie weit und wie schnell eine Phalanx im Sturmangriff die Verteidigung durch Bogner (Bogenschützen) und Schleuderer unterlaufen kann usw.
Delbrück Werk mag teilweise veraltet sein, aber neben den Schilderungen der persischen und peloponnesischen Kriege fasziniert vor allem die Entwicklung der schweizerischen Kriegstechnik (und lässt die Friedfertigkeit des Schweizervolkes in einem anderen Licht erscheinen.)

Schulstoff

Übungsaufgaben

Abi-Aufgaben Technik am TG in BaWü

Cover des Buches: Abituraufgaben aus dem Stark-Verlag

Abituraufgaben

Stark Verlagsgesellschaft mbH
85318 Freising
Postfach 1852
(ältere Ausgabe)

Tabellenbücher

Cover des Buches:  Tabellenbuches Metall von Europa

Europa-Verlag:
Tabellenbuch Metall

Regelmäßig aktualisierte Neuauflagen, ca. 400 Seiten, Verlag Europa-Lehrmittel

(Im Bild 41.Auflage 1999)

Die Sekundärbibel des TGlers!

Cover des Buches: Klein - DIN-Normen

Klein:
Einführung in die DIN-Normen

Regelmäßig aktualisierte Neuauflagen, über 1000 Seiten, Teubner Beuth
(Im Bild 14.Auflage 2008)

Das umfangreichere Tabellenbuch für Lehrer, Studenten und Praktiker.

Energietechnik / Thermodynamik

Meine aktuellen Lieblingsbücher (2021)

Cover des Buches: Thermodynamik von Rainer Müller

Rainer Müller:
Thermodynamik

Vom Tautropfen zum Solarkraftwerk

2013, 431 Seiten, Walter de Gruyter GmbH Berlin Boston

Der "Müller" legt besonderen Wert auf Didaktik und ist damit für Lehrer und interessierte Schüler besonders geeignet.

Inhaltsverzeichnis

  1. Biologie und Chemie des Kochens
  2. Wasser und Dampf - Kochen im Schnellkochtopf
  3. Phasenübergänge in der Natur - Dampf, Tau, Nebel
  4. Das ideale Gas - Cornelius Drebbels Wunderapparatur
  5. Fundamentale Konzepte: Kinetische Gastheorie
  6. Der erste Haupstaz - Thermodynamik des Backofens
  7. Adiabatische Prozesse - Luftdruck, Thermik, Wolken
  8. Thermodynamische Kreisprozesse: Heizen mit Wärmepumpen
  9. Fundamentale Konzepte: Die Entropie als Zustandsgröße
  10. Fundamentale Konzepte: Der zweite Hauptsatz
  11. Fundamentale Konzepte: Mikroskopische Deutung der Entropie
  12. Kraftwerksprozesse - Strom von der Sonne
  13. Mechanismen der Wärmeübertragung - Windchill
  14. Instationäre Wärmeleitung - Das perfekte Frühstücksei
Cover des Buches: Energie von Martin Buchholz

Martin Buchholz:
Energie

Wie man etwas verschwendet, das nicht weniger werden kann?
2016, 249 Seiten, Springer Verlag Berlin Heidelberg

Mit Entropie rechnen habe ich als Ingenieur gelernt, aber Martin Buchholz hat mir endlich eine einfache Erklärung von Entropie geliefert, die man so auch an Schüler weiter geben kann →  Kurzversion bei Youtube: Entropie - Science Slam Finale - Von Kühltürmen und der Unumkehrbarkeit der Dinge.

Cover des Buches: Technologie Energie von Reinhard Schubert

Stefan Roth, Achim Stahl:
Mechanik und Wärmelehre

Experimentalphysik - anschaulich erklärt
2016, 738 Seiten, Springer-Verlag Berlin Heidelberg.

Dieses Lehrbuch nähert sich von den Experimenten her an die Wärmelehre an. Ob ich es empfehlen darf, weiß ich nicht, schließlich durfte ich einen ganz kleinen Teil in Form eines Bildes dazu beitragen ;-)

Cover des Buches: Technische Thermodynamik von Günter Cerbe und Gernot Wilhelms

Günter Cerbe, Gernot Wilhelms:
Technische Thermodynamik

Theoretische Grundlagen und praktische Anwendungen
2008, 536 Seiten, Carl Hanser Verlag München

Sonstige

Cover des Buches: Technologie Energie von Reinhard Schubert

Reinhard Schubert:
Technologie Energie

Thermodynamik, Energietechnik, Umwelt, regenerative Energien, rationeller Energieeinsatz
2000, 199 Seiten, Verlag Handwerk und Technik, Hamburg.

Das Buch enthält ein großes Programm auf wenig Raum und ist für den Einstieg im Schulunterricht geeignet. Zur Unterrichtsvorbereitung und bei Interesse am Thema ist es m.E. zu knapp.

Cover des Buches: Baehr - Thermodynamik

Hans Dieter Baehr:
Thermodynamik

Eine Einführung in die Grundlagen und ihre technischen Anwendungen
1973, 440 Seiten, Springer Verlag

Eine Erinnerung an meinen Professor in Thermodynamik. 40 Jahre später höre ich, dass der Baehr immer noch ein Standardwerk hinsichtlich Nomenklatur und Formelwerk in der Thermodynamik ist. Freut mich, aber auch für interessierte Schüler oder Studenten würde ich es nicht als Einstieg in die Thermodynamik empfehlen.

Cover des Buches: Stirling-Maschinen von Werdich

Martin Werdich:
Stirling-Maschinen

1991, 120 Seiten, ökobuch Verlag

Ein informatives Buch für Theorie und Praxis: es enthält anschaulich die thermodynamischen Grundlagen und den Bauplan für einen Flachplatten-Stirlingmotor zum Selbstbau

Cover des Buches: Stirlingmotor von Viebach

Dieter Viebach:
Der Stirlingmotor

einfach erklärt und selbst gebaut
2002, 104 Seiten, ökobuch Verlag

Der Titel ist Programm. Neben einer Erklärung des Prinzips einschließlich p-V-Diagramm enthält das Buch eine ausführliche Anleitung zum Bau eines Konservendosen-Stirlingmotors aus einfachen Materialien mit einfachen Mitteln bis hin zur Leistungsmessung. Der Motor ist zum Selbstbau oder zur Fertigung im Technik-Unterricht geeignet.

Cover des Buches: Wärme von Tyndall

John Tyndall:
Die Wärme

betrachtet als eine Art der Bewegung
1894 (4. deutsche Auflage nach der achten englischen Auflage von 1890, Erstauflage 1863 in London), 718 Seiten, Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn

Tyndall ist nicht ganz aktuell, aber sehr anschaulich, denn es handelt sich um das Skript zu seinen Vorlesungen vor Laien.

Cover des Buches: Dampflokomotivdienst von Leopold Niederstraßer

Leopold Niederstraßer:
Leitfaden für den Dampflokomotivdienst

1940, 491 Seiten, Verkehrswissenschaftliche Lehrmittelgesellschaft

Eine Anwendung der Energietechnik, wenn auch nicht auf dem neuesten Stand. Wer eine Ausgabe in die Finger bekommt, dem empfehle ich einen Blick hinein.

Kraftfahrzeugtechnik

Cover des Buches: Kfz-technisches Taschenbuch von Bosch

Robert Bosch GmbH:
Kraftfahrtechnisches Taschenbuch

Regelmäßig überarbeitete Auflagen, >1000 Seiten, VDI Verlag

Ist ein ausgezeichnetes Nachschlagewerk zur die Kfz-Technik, aber für den durchschnittlichen Kfz-Lehrling zu kompliziert.

Maschinenbau allgemein

Cover des Buches: Dubbel - Taschenbuch für den Maschinenbau

Dubbel:
Taschenbuch für den Maschinenbau

Regelmäßige Neuauflagen, ca. 1400 Seiten, Springer Verlag

Das Kapitel Werkstofftechnik deckt die entsprechenden Lehrpläne in Baden-Württemberg gut ab (außer Zweistofflegierungen).

Cover des Buches:  Hütte - Grundlagen der Ingenieurwissenschaften

Hütte - Grundlagen der Ingenieurwissenschaften

Regelmäßige Neuauflagen, ca. 1600 Seiten, Springer Verlag

Cover des Buches: Technisches Hilfsbuch von Klingelnberg

Klingelnberg:
Technisches Hilfsbuch

15. Auflage 1967, 1003 Seiten, Springer Verlag

Nicht immer aktuell, aber grundlegende Verfahren sind oft umfassender und detailreicher als in modernen Büchern dargestellt, z.B. Gewindemessung mit der Dreidrahtmethode.

Cover des Buches: Design in der Natur von Claus Mattheck

Claus Mattheck:
Design in der Natur - Der Baum als Lehrmeister

1997, 325 Seiten, Rombach Verlag Freiburg

Mattheck forscht und beschreibt Methoden der biomechanischen Gestaltoptimierung - sehr gut.

Weitere Titel von Claus Mattheck zu dem Thema:

  • 1994: Handbuch der Schadenskunde von Bäumen
  • 1999: Stupsi erklärt den Baum, Ein Igel erklärt die Körpersprache der Bäume
  • 2003: Warum alles kaputte geht - Form und Versagen in Natur und Technik
  • 2009: Bewegungsspuren - eine mechanische Deutung der Körpersprache
  • 2010: Denkwerkzeuge nach der Natur

Mechanik, Statik & Co.

Cover des Buches: Maschinenelemente von Roloff und Matek

Roloff/Matek:
Maschinenelemente

Normung Berechnung Gestaltung
Regelmäßige Neuauflagen, ca 700 Seiten, Vieweg Verlag

Der "Roloff/Matek" ist ein Standardwerk und enthält die folgenden Kapitel: Allgemeine und konstruktive Grundlagen; Toleranzen, Passungen, Oberflächenbeschaffenheit; Festigkeit und zulässige Spannung; Klebverbindungen; Lötverbindungen; Schweißverbindungen; Nietverbindungen; Schraubenverbindungen; Bolzen-, Stiftverbindungen, Sicherungselemente; Elastische Federn; Achsen, Wellen, Zapfen;Elemente zum Verbinden von Wellen und Naben; Kupplungen; Lager; Zahnräder und Zahnradgetriebe; Riementriebe; Kettentriebe; Rohrleitungen
Hinweis: Das Buch ist für Konstrukteure geeignet, d.h. für Techniker- und eventuell Meisterschüler. Für das TG ist das Buch viel zu umfassend. Zum dem Buch gibt es auch Formel-, Tabellen- und Aufgabensammlungen.

Cover des Buches: Maschinenelemente von Decker

Decker:
Maschinenelemente

Funktion, Gestaltung und Berechnung
Regelmäßige Neuauflagen, ca. 800 Seiten, Hanser

Der "Decker" spielt in der gleichen Liga wie der "Roloff/Matek", hat unter Studenten aber den Ruf, dass der Decker leichter verständlich ist.
Hinweis: Zum dem Buch gibt es auch Formel-, Tabellen- und Aufgabensammlungen.

Cover des Buches: Maschinenelemente von Haberhauer und Bodenstein

Haberhauer, Bodenstein:
Maschinenelemente

Gestaltung Berechnung Anwendung
Regelmäßige Neuauflagen, ca. 700 Seiten, Vieweg Verlag

Der "Haberhauer/Bodenstein" ist weniger umfangreich als "Decker" und "Roloff/Matek", deckt aber gut den Stoff an einer Technikerschule ab.

Cover des Buches:  Mechanik und Festigkeitslehre von Alfred Böge

Alfred Böge:
Technische Mechanik

Regelmäßige Neuauflagen, 426 Seiten, Vieweg+Teubner

Hinweis: Zu dem Buch gibt es auch eine Formel- und Tabellensammlung, eine Aufgabensammlung und Lösungen zur Aufgabensammlung. Bei den Aufgaben habe ich noch keine Unterschiede zu der Ausgabe von 1999 gefunden.

Cover des Buches: Statik vön Müller-Breslau

Heinrich Müller-Breslau:
Graphische Statik der Baukonstruktionen

3. Auflage 1901, ca. 1630 Seiten in 3 Bänden, Baumgärtner's Buchhandlung Leipzig

Heinrich Müller-Breslau war Professor an der Technischen Hochschule in Berlin und ein Wegbereiter statischer Lösungsmethoden.

Physik

Cover des Buches:  Physik von Paul A. Tipler

Paul A. Tipler:
Physik

Regelmäßige Neuauflagen, ca. 1500 Seiten, Spektrum Akademischer Verlag

Bietet Grundlagen zur Festkörperphysik

Cover des Buches: Physik für Ingenieure von Ekbert Hering und anderen

Ekbert Hering, Rolf Martin, Martin Stohrer:
Physik für Ingenieure

1992, 743 Seiten, VDI Verlag

Geht auch auf den Zugversuch und Zugfestigkeit ein

Cover des Buches: Physik von Metzler

Joachim Grehn, Joachim Krause (Hrsg.):
Metzler Physik

1998, 576 Seiten, Schroedel Verlag

Qualitätsmanagement (siehe auch Statistik)

Qualitätsmanagement zu unterrichten, hielt ich immer für dankbar, weil

  • QM ist in Mode, deshalb halten Schüler es für wichtig.
  • QM beinhaltet ein unübersichtlich Sammelsurium von Methoden, da findet sich immer etwas, das neu und nützlich aussieht.
  • Gleichzeitig versteht kaum jemand den Kern von QM, deshalb täuschen schon wenige Schlagworte Kompetenz vor.

Diese Situation ist auch Techniker günstig und mit Verständnis für QM (und Statistik) haben sie in kleineren und mittleren Betrieben oft ein Alleinstellungsmerkmal mit entsprechenden Chancen. Für Berater, Zertifizierer, Autoren usw. ist QM ein weites Feld …

Letzteres schägt sich nieder in einer Flut von Publikationen, die nicht immer allerhöchstes Niveau widerspiegeln, und wenn, dann nur punktuell. Texte, die sich mit der Normung beschäftigen, sind auch noch schnell veraltet. Jedenfalls war in meiner Privatbibliothek die Abteilung QM einst eine der größten (in Metern) und ist nach dem pensionsbedingten Ausmisten eine der kleinen. Hier stelle ich nur noch 3 schmale Bände vor:

Cover des Buches: Qualitätsmanagement von Albrecht

Hans Jürgen Albrecht:
Leitfaden Qualitätsmanagement für Metallberufe

Bausteine Qualitätsmanagement (TQM) und Statistische Prozeßregelung (SPC)
ca. 110 Seiten, Bildungsverlag E1NS Troisdorf, das Bild zeigt eine ältere Auflage

Als Lehrbuch gedacht und geeignet

Cover des Buches: Qualitätsmanagement von Greßler und Göppel

Uli Greßler, Rainer Göppel:
Qualitätsmanagement

Eine Einführung
ca. 120 Seiten, Stam Verlag, das Bild zeigt eine ältere Auflage

Als Lehrbuch gedacht und geeignet.

Cover des Buches: Porath ua.:Qualitätsmanagement

Bernd Porath und 3 Mitautoren:
Qualitätsmanagement für Kfz-Betriebe

Hilfe zur Selbsthilfe
1997, 288 Seiten, Handwerk und Technik Hamburg

Meine Wertung: überdurchschnittlich hoher Praxisbezug.

Statistik

Cover des Buches: Statistik von Altendorfer Hans

Albert Altendorfer, Christian Hans:
Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Motivieren Erarbeiten Üben Anwenden
1989, 278 Seiten, Winklers Verlag

Hinweis: Das Buch ist als Lehrbuch konzipiert. Es enthält zahlreiche Beispiele und nicht mehr undurchsichtige Formeln als nötig: -) Für Techniker gut geeignet!

Cover des Buches: Statistische Methoden von Rinne und Mittag

Horst Rinne, Hans-Joachim Mittag:
Statistische Methoden der Qualitätssicherung

1991, 595 Seiten, Carl Hanser Verlag

Das Buch ist eher für die Praxis geeignet und zu teuer, wenn man es nur für den Unterricht benötigt.

Cover des Buches: Mathematikverführer von Drössel

Christoph Drösser:
Der Mathematikverführer

2009, 237 Seiten, Rowohlt Verlag

Zahlenspiele für alle Lebenslagen

Cover des Buches: Der Hund, der Eier legt von Beck

Hans-Peter Beck-Bornholdt, Hans-Hermann Dubben:
Der Hund, der Eier legt

2001, 286 Seiten, Rowohlt Verlag

Statistik ist auch deshalb unbeliebt, weil wir so oft damit betrogen werden. In diesem Buch werden einige gängige Mauscheleien aufgezeigt, deshalb ist es wichtiger als Lehrbücher! !

Cover des Buches: Mathematische Rätsel von Loyd und Gardner

Sam Loyd, Martin Gardner:
Mathematische Rätsel und Spiele

Denksportaufgaben für kluge Köpfe
1978, 214 Seiten, DuMont Buchverlag

Sam Loyd (1841 - 1911) ist Amerikas berühmtester Rätsel-Spezialist.

Technische Kommunikation

Cover des Buches: Der Hoischen - technisches Zeichnen

Hans Hoischen †:
Technisches Zeichnen

29. Auflage 2003; 451 Seiten, Cornelsen-Verlag Berlin

Standardwerk für das technische Zeichnen

Cover des Buches: Technische Dokumentation von Dietrich Juhl 2005

Dietrich Juhl:
Technische Dokumentation

2005, 261 Seiten, Springer-Verlag Berlin

Cover des Buches: Anleitung zur Anleitung von Pötter

Godehard Pötter:
Die Anleitung zur Anleitung

Leitfaden zur Erstellung einer technischen Dokumentation
1994, 259 Seiten, Vogel Verlag Würzburg

Cover des Buches: Technische Dokumentation leicht gemacht von Hahn

Hans Peter Hahn:
Technische Dokumentation leicht gemacht

1996, 229 Seiten, Hanser Verlag München

Cover des Buches: Das Innere Auge von Ferguson

Eugene S. Ferguson:
Das innere Auge - Von der Kunst des Ingenieurs

1993(1992 Original), 211 Seiten, Birkhäuser Verlag Basel
Aus dem Amerikanischen von Anita Ehlers

Geht auch auf die Entwicklung der technischen Zeichnung ein - sehr beeindruckend.

Cover des Buches: Messer Gabel Reißverschluss von Petrowski

Henry Petroski:
Messer Gabel Reißverschluss - Die Evolution der Gebrauchsgegenstände

1993(1992 Original), 342 Seiten, Birkhäuser Verlag Basel
Aus dem Amerikanischen von Inge Rau

Werkstoffe

Cover des Buches: Seidel/Hahn:Werkstoffe

Wolfgang Seidel, Frank Hahn:
Werkstoffe

2010, 438 Seiten, Hanser München

Hiermit hat der Bargel/Schulze auf meinem Schreibtisch Konkurrenz bekommen.

Cover des Buches: Bargel/Schulze: Werkstoffkunde

Hans-Jürgen Bargel, Günter Schulze (Hrsg.):
Werkstoffkunde

2005, 441 Seiten, Springer Verlag Berlin Heidelberg

Dieses Buch geht mehr auf die Werkstoffwissenschaft ein und ist für Lehrer und zukünftige Studenten entsprechender Fachrichtungen zu empfehlen.

Technikgeschichte

Ein bisschen Steckenpferd darf sein:

Cover des Buches: Geschichte der Dampfmaschine von Conrad Matschoss 1901 (Reprint)

Conrad Matschoss:
Geschichte der Dampfmaschine

Ihre kulturelle Bedeutung, technische Entwicklung und ihre großen Männer
1901 (Original), 450 Seiten, Gerstenberg Verlag Hildesheim (Nachdruck 1982).

Je mehr sich der Wirkungskreis der Dampfmaschine erweiterte, je mehr sie auch mit den 'Gebildeten' in Berührung kam, um so mehr glaubte man auch durch 'schöne Formen' dem Schönheitsgefühl des Publikums Rechnung tragen zu müssen…
Es kam die Zeit jener dorischen, jonischen und gothischen Dampfmaschinen, die mit ihren grotesken Formen uns heute wie ein in toller Laune ausgeführter Mummenschanz anmuten.
Die himmelanstrebende gothische Form wird bei einer Schiffsmaschine .. angewandt, die sich in dem ihr zugewiesenen engen und niedrigen Raum kaum bewegen kann, und in eine dorische Säule, das Sinnbild der sorglosen Ruhe, verwandelt man den sechzig mal in der Minute hin und her schwingenden Cylinder einer oscillierenden Maschine…
Je mehr der Maschinenbau an Ausdehnung und Bedeutung erstarkte, umso mehr machte er sich auch frei von dem aufgezwungenen falschen Schönheitsempfinden…
Aus sich heraus im eifrigen Bestreben, die Maschine in allen Teilen so zu gestalten, dass sie in möglichst vollkommener Weise dem Zweck ihres Daseins gerecht werden konnte, kam der Maschinenbau zu einem Stil, der eigenartig Zweck und Wesen zum Ausdruck bringt und deshalb auch schön ist.
[S.115f]

'Die Maschine ist jetzt auf ihre einfachste Form zurückgeführt, - eine einfachwirkende Dampfmaschine der Konstruktion Boulton und Watt; und, obwohl unsere Maschinen drei- und viermal soviel leisten, als Boulton und Watt erreichten oder vielleicht nur zu erreichen für möglich hielten, bleibt sie doch trotz alledem dem Namen und der Wahrheit nach Boulton und Watt's Dampfmaschine.' Dieses von einem Cornwall-Ingenieur ausgesprochene Urteil führt uns wieder vor Augen, wie grosse Erfolge nicht durch bahnbrechende, neue Ideen, sondern vor allem auch durch lange, schwere Einzelarbeit zu erreichen sind.[S.158..]. (Ingenieure aus der Bergbauregion Cornwall hatten Watts Konstruktion etwa 50 Jahre lang immer weiter verfeinert.)

Allerdings hat es die brauchbare Dampfmaschine lange vor einer mechanischen Wärmetheorie gegeben, die Praxis ist älter als die Theorie, und der reinen Wissenschaft ist es mit der Dampfmaschine ähnlich gegangen wie im Faust dem Philosophen in der Weberwerkstatt:
   'Der Philosoph, der tritt herein
   und beweist Euch, es müsste so sein'.
Aber wenn auch die Wissenschaft nicht durch gänzlich neue Ideen den Dampfmaschinenbau gefördert hat, so bleibt ihr doch das Verdienst, durch Zusammenstellung und Sichtung der Erfahrungsresultate, durch weitere Versuche und sachgemäße Kritik der Entwicklung der Dampfmaschine grosse Dienste geleistet zu haben.
[S.253].

Bei jeder Dampfmaschinenanlage wird stets ein möglichst günstiger Nutzeffekt neben der Sicherheit des Betriebes in den Vordergrund der zu stellenden Forderungen treten. Dieser Wirkungsgrad wird aber nicht nur von der Größe des Brennstoffverbrauches, sondern wesentlich auch von der Höhe und Verzinsung der Anlagekosten abhängig sein. Die technisch vollkommenste Maschine wird den geringsten Brennstoffverbrauch aufweisen, wird sich aber teurer stellen, und, ihrer verwickelten Einrichtung wegen, eine sorgfältigere Wartung nötig haben als eine Maschine, bei der man aus Rücksicht auf einfache Anordnung und Herstellung auf manches verzichtet hat. Sie wird überall da bevorzugt werden, wo hohe Brennstoffpreise ihren Brennstoffverbrauch besonders wertvoll machen. Hohe Kohlenpreise sind stets der mächtigste Förderer des technischen Fortschrittes im Dampfmaschinenbau gewesen.[S.254f]

Ich will mich lieber vor die Mündung einer geladenen Kanone stellen, als Rechnungen aufsetzen oder Geschäfte machen. Kurz und gut, es kommt mir immer vor, als ob ich ganz aus mir selbst heraus müsste, wenn ich irgend was mit dem grossen Publikum zu thun habe. Es genügt für einen Ingenieur, die Natur zu bezwingen und sich dabei zu ärgern, dass sie es doch viel besser kann als er.
Aus einem Brief von James Watt an Dr.Small, 24.11.1772, [S.383]

Ich sehe mich zum Leben eines Geschäftsmannes verdammt, und ich wüsste nicht, was mir mehr zuwider wäre… Der Beruf des Ingenieurs ist hier nicht sehr gewinnbringend, wie werden im allgemeinen sehr schlecht bezahlt.
Aus einem Brief von James Watt an Dr.Small, 11.12.1773, [S.385]

Einige meiner müssigen Gedanken habe ich jetzt auf eine Rechenmaschine gelenkt; ob ich Erfolg haben werde, weiss ich nicht, noch habe ich keine ausgeführt.--- Ich beabsichtige einen Versuch zu machen, sie auszuführen. Ich sage 'einen Versuch', denn obwohl die Maschine ausserordentlich einfach ist, so hat mich doch die Erfahrung gelehrt, dass in der angewandten Mechanik noch vieles 'zwischen Lipp' und Kelchesrand' unausführbar zu sein pflegt.
Aus einem Brief von James Watt an Dr.Luc, 11.12.1785, [S.390]

Fürchten Sie nicht, dass in dem, was ich Ihnen zu senden gedenke, grosse Rechnungen und viel Mathematik enthalten sein wird. Mein Herz verabscheut sie beide und alle anderen abstrakten Wissenschaften dazu.
Aus einem Brief von James Watt an Dr.Erasmus Darwin (Vater von Charles Darwin), 24.11.1789, [S.391]
(Dies soll keine Demontage der Mathematik sein, sondern der Hinweis, dass es für Ingenieure viele Wege gibt.)

Seine Erfinder-Thätigkeit erreichte ihren Höhepunkt. Patente auf Dampfkrähne zum Be- und Entladen der Schiffe, Wassersäulenmaschinen, Schiffsschrauben und Herstellung von Schiffskörpern aus schmiedeeisernen Platten, alle in buntem Wechsel, werden Trevithick erteilt. Alle grossen und kühnen Pläne verschwinden in den Akten des Patentamtes, ohne Erfolg gezeitigt zu haben. Man sieht auch hier wieder, dass die geniale Idee nur dann zum nutzbringenden Erfolg führen kann, wenn entschlossener Mut und zähe Ausdauer ihr ebenbürtig zur Seite stehen.[S.403]

Kalkulation einer Dampfmaschine für eine Bergwerksentwässerung durch Landbaumeister Fr. Kessler 1745: Wasserhaltung alleine durch Menschenkraft koste 1859 Thaler, davon 1825 Thaler für Lohn. Die Feuermaschine an sich 250 Thaler, alle 30 Jahre neu, thut ein Jahr 8 Thaler 8 Gr. Das Gebäude solcher Maschine 130 Thaler, alle 20 Jahre neu, thut in einem Jahr 6 Thaler 12 Gr. Ferner die Unterhaltung des Feuers als mit Steinkohlen jährlich 304 Thaler 4 Gr. á Tag 20 Gr. Zwei Personen, so auf das Feuer Achtung geben, täglich 8 Gr. thut in einem Jahre 121 Thaler 8 Gr. …ö sind also die Kosten der Feuermaschine jährlich 466 Thaler und so der Profit vor den Pumpen mit Menschen 1393 Thaler 4 Gr.[S.88].
(Ein Thaler hatte bis 1750 einen Gehalt von 16,7 g Feinsilber und entsprach 24 Groschen.)

Cover des Buches: Technische Kulturdenkmale von Conrad Matschoss 1932

Conrad Matschoss, Werner Lindner (Hrsg.):
Technische Kulturdenkmale

1932, 127 Seiten, Verlag F.Bruckmann München
1984 (Nachdruck), vdi Verlag, Düsseldorf.

Cover des Buches:  Technik in Deutschland von Joachim Radkau

Joachim Radkau:
Technik in Deutschland

Vom 18.Jahrhundert bis heute
2008 (Erstausgabe 1989), 5337 Seiten, Campus Verlag Frankfurt

Cover des Buches:  Der Re Metallica von Georg Agricola von 1556

Georg Agricola:
De Re Metallica Libri XII

Zwölf Bücher vom Berg- und Hüttenwesen
556 (Lateinisches Original), 1928 (Übersetzung), 564 Seiten, fourierverlag (Nachdruck)

Agricola ist nicht mehr ganz aktuell, glänzt aber immer noch mit seinen herausragenden Illustrationen.
Bei der Bibliothek für Wirtschafts- und Sozialgeschichte / Köln können Sie eine deutsche Übersetzung von De Re Metallica als PDF-Datei herunter laden.

Cover des Buches: Schatzkammer Mechanischer Kuenste von Augustini Ramellis 1620

Augustini de Ramellis:
Schatzkammer Mechanischer Künste

1620, ca. 319 Seiten, Leipzig
1976 (Nachdruck), Curt R. Vincentz Verlag, Hannover

Cover des Buches:  Theatrum Machinarium von Jacob Leupold 1725

Jacob Leupold:
Theatrum Machinarium

Schau-Platz der Heb-Zeuge … Wie durch Menschen und Thiere gewaltige Lasten bequem fortzubringen …
1725, ca. 250 Seiten, Leipzig
1981 (Nachdruck), vdi Verlag, Düsseldorf.

Cover des Buches: Minusgrade von Shachtman

Tom Shachtman:
Minusgrade

Auf der Suche nach dem absoluten Nullpunkt
2001 (amerikanisches Original 1999), 317 Seiten, rororo

Wissenschaftsgeschichte von Galilei über Boyle, Amontons und Carnot bis Müller / Bednorz. Bringt zwar wenig zum Unterricht Energietechnik, ist aber trotzdem interessant

Cover des Buches: Windkraftmaschinen von Neumann

Friedrich Neumann:
Windmühlen

Windräder und Windturbinen als Windkraftmaschinen
1907, 174 Seiten, Nachdruck durchReprint Verlag Leipzig

Auch eine Anwendung der Energietechnik, die nicht mehr ganz aktuell ist.

Cover des Buches: Die Maschine von Strandh

Sigvard Strandh:
Die Maschine

Geschichte, Elemente, Funktion
Ein enzyklopädisches Sachbuch
1992, 240 Seiten, Weltbild Verlag, Augsburg

Cover des Buches: Technikgeschichte von Propyläen

Propyläen Technikgeschichte

5 Bände á ca. 600 Seiten
1997, Ullstein Verlag

Band 1: Dieter Hägermann, Helmuth Schneider:

750 v.uZ. - 1000 n.uZ.: Landbau und Handwerk

Band 2: Karl-Heinz Ludwig, Volker Schmidtchen:

1000 - 1600 n.uZ.: Metalle und Macht

Band 3: Akos Paulinyi, Ulrich Troitzsch:

1600 - 1840 n.uZ.: Mechanisierung und Maschinisierung

Band 4: Wolfgang König, Wolfhard Weber:

1840 - 1914 n.uZ.: Netzwerke, Stahl und Strom

Band 5: Hans-Joachim Braun, Walter Kaiser:

Seit 1914 n.uZ.: Energiewirtschaft Automatisierung Information

Cover des Buches: Geschichte der Technik von Cardwell

Donald Cardwell:
Viewegs Geschichte der Technik

1997 (engl. Original 1994), 346 Seiten, Vieweg Verlag

Cover des Buches: Die eisernen Engel von Walter Kiaulehn

Walther Kiaulehn:
Die eisernen Engel

Geburt, Geschichte und Macht der Maschinen von der Antike bis zur Goethezeit
1953, 320 Seiten, Rowohlt Verlag

Cover des Buches: Technik von Troitzsch und Weber

Prof. U. Troitzsch / Prof. W. Weber:
Die Technik

Von den Anfängen bis zur Gegenwart
1987, 640 Seiten, Westermann Schulbuchverlag

Cover des Buches: Technik der antiken Welt von Landels

John Gray Landels:
Die Technik in der antiken Welt

1989 (Original 1978), 276 Seiten, Verlag C.H.Beck

Cover des Buches:  Bilder von Kraftmaschinen von Arnold

Gerhard Arnold:
Bilder aus der Geschichte der Kraftmaschinen

1968, 84 Seiten, Heinz Moos Verlag, München

Cover des Buches: Weltgeschichte der Weltgeschichte von Stöhrig

Hans Joachim Stöhrig:
Weltgeschichte der Wissenschaft

1992, 820 Seiten in 2 Bänden, Weltbild Verlag, Augsburg

Cover des Buches: Aristoteles Einstein von Fischer

Ernst Peter Fischer:
Aristoteles, Einstein & Co.

1995, 442 Seiten, Piper Verlag

Cover des Buches: Dampfheizung von Tredgold

Thomas Tredgold:
Grundsätze der Dampfheizung

1826 (englisches Original), 1837 (deutsches Original übersetzt von Otto Bernhard Kühn), ca. 250 Seiten, Nachdruck 1983 Schäfer Druck

Cover des Buches: Holzkonstruktionen von Stade

Franz Stade:
Die Holzkonstruktionen

1904 (Nachdruck ohne Jahresangabe, 372 Seiten, Reprint-Verlag-Leipzig )

Cover des Buches: Carl Culmann von Maurer

Bertram Maurer:
Karl Culmann und die graphische Statik

1993, 550 Seiten, Verlag für Geschichte der Naturwissenschaft und Technik

Cover des Buches: Geschichte der Baustatik von Kurrer

Karl-Eugen Kurrer:
Geschichte der Baustatik

2003, 539 Seiten, Ernst & Sohn Verlag